Unternehmenssteuern im EU Vergleich
Obwohl neue EU-Staaten den EU-Schnitt drücken, rangiert Österreich knapp darunter.
Österreich liegt wie Schweden bei der effektiven Steuerbelastung für Unternehmer etwa im Schnitt der EU-Staaten.
Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervor.
Höchste Steuern in Spanien
Die höchsten Steuern müssen Firmenbetreiber mit 36,1 Prozent in Spanien zahlen. Auf Rang zwei rangiert Deutschland mit 36 Prozent vor Frankreich (34,8 Prozent).
Danach folgen Malta (32,8 Prozent), Italien (32,0 Prozent), Belgien (29,7 Prozent) und Großbritannien (28,9 Prozent).
Neue EU-Länder drücken Schnitt
Das Mittel aller EU-Staaten liegt der Studie zufolge nur bei 23,7 Prozent, wofür vor allem die Niedrigsteuersysteme der neuen EU-Staaten verantwortlich sind.
Daran gemessen würden auch, dass auch Österreich (23,1 Prozent), Schweden (24,8 Prozent) und Dänemark (25,2 Prozent) sehr niedrige Werte aufweisen, unterstrich das ZEW.
Unter den „alten“ EU-Mitgliedsländern ist die durchschnittliche effektive Steuerbelastung nur in Irland (14,7 Prozent) niedriger als in Österreich, wo die Gewinne der Kapitalgesellschaften mit durchschnittlich 23,1 Prozent besteuert werden.
Zypern unter zehn Prozent
Die niedrigsten Steuern haben Zypern (9,7 Prozent), Litauen (12,8 Prozent), Lettland (14,4 Prozent), Irland (14,7 Prozent), Slowenien (16,7 Prozent) und Polen (17 Prozent).
Effektive Belastung verglichen
Für die Studie wurde die so genannte effektive Steuerbelastung gemessen. Dabei wird neben den Steuersätzen auch die Bemessungsgrundlage berücksichtigt.
Das heißt, es ist nicht nur entscheidend, wie viel vom zu versteuernden Gewinn an den Fiskus geht, sondern auch, wie stark er sich schon zuvor etwa durch Abschreibungen mindert. Für jedes Land wurde die Steuerlast anhand einer jeweils identischen modellhaften Investition berechnet.
Quelle: Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)